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Mittwoch, 30. März 2011

Masai Mara Nationalpark Safari Tour

Sonntag den 13.3.2011

Um 7 Uhr morgens waren wir in der Stadt zur Abfahrt mit dem Bus verabredet. Wir waren um 7 allerdings noch daheim, da wir ja inzwischen schon davon ausgingen, dass alle wieder zu spät sind. Um sieben hat uns dann Doty (sie ist schon bei den Fotos am Anfang mit dabei) angerufen wo wir bleiben? Sie hat die Tour mit ein paar anderen Studenten organisieret. Da haben wir natürlich gedacht uns tritt ein Gaul. Es kann doch nicht sein, dass da schon alle warten... Also haben wir Sharif gehetzt er soll schnell fahren, dass wir den Bus noch bekommen. Er ist natürlich locker geblieben und hat nach ein paar hundert Meter im Auto gemerkt, dass er sein handy vergessen hat. Also sind wir wieder zurück, handy geholt, und nochmal losgefahren. Dort angekommen, ca 7:25 Uhr war niemand weit und breit zu sehen... Wir waren natürlich doch die ersten....wir haben bis heute noch nicht kapiert warum uns Doty so gehetzt hat. So manche Sachen werde ich auch nie verstehen. Aber so ist das nunmal. Wir sind dann schließlich um 9:30 losgefahren, mit dem tollsten Bus den man sich vorstellen kann. Tom und ich als Sitznachbarn waren uns schnell einig: Das ist der ungemütlichste Bus den wir je unter dem A.... hatten.


Eigener Bus der University of Nairobi

 Kurz nach dem wir Nairobi verlassen haben konnten wir schon den ersten Blick auf die freie Natur genießen. Das war der erste Ausblick ohne Verkehr und nervende Matatus:


der Ausblick war genial
und die Vorfreude stieg an
wir konnten uns gar net mehr losreissen


Die Fahrt hat sehr lange gedauert. Wir haben einen Zwischenstopp im Mini Städtchen Narok

Straßenblockaden wie diese sind im ganzen Land üblich


gemacht. Kurz vorher wurden wir auf einmal nach der Bestätigung unserer NGO's gefragt (für aiesecer TN-acceptance note). Für mich existierte noch gar keine und Tom wusste nichts davon, dass wir sie in Papierform brauchen. Also haben wir in Narok im Mini Internet Cafe versucht die Dinger auszudrucken.

modernes Internet mit funkionierendem Drucker!


Tom konnte das auch ohne Probleme tun. Aber ich hab trotz mehrerer Anrufe nur eine einfache Mail bekommen und kein offizielles Schreiben. Die brauchten wir für den Eintritt, da wir sonst mehr zahlen müssten. Also hab ich natürlich für den Rest der Fahrt schön die Hosen voll gehabt, dass ich als einziger mehr zahlen muss.Juhuuu! Abends ca 17:30 sind wir dann endlich angekommen, 230 km  in diesem Bus..puuhhh aber wir haben es überlebt. Und so sahen unsere Zelte in unserer Lodge am Rand der Massai Mara aus:

inklusive Dusche und WC hinten drann in fast jedem Zelt

Die Massai lassen sich gerne fotographieren, danach wird aber auch gleich Schmuck o.ä. verkauft
Abendessen gab es auch. Die Lodge war gut ausgebaut. Es gab Esstische, eine Küche und elektrisches Licht. Was so gar nicht nach Wildniss aussah waren die 25 handys, die Abends alle an den wenigen Steckdosen im Essensraum hingen. Weitere Fotos der Lodge folgen noch, die habe ich noch nicht.

Das sind meine Zeltnachbarn Sam



... und Dennis

Die beiden sind in den Slums aufgewachsen und haben durch zwei Spender aus den USA die Möglichkeit erhalten in die Schule zu gehen und jetzt zu studieren. Ihre Eltern wohnen heute noch in den Slums. Die beiden haben sich komplett anders verhalten als die ganzen anderen Studenten. Schon bei der langen Hinfahrt waren fast alle Studenten damit beschäftigt ein Witz nach dem anderen zu reissen was mir nach einer Weile auf die Nerven ging. Tom un ich wollten die Gegend geniessen.  Allerdings ist das nicht nur mir aufgefallen. Die Amerikaner, die Koreanerin, die Deutschen und der Japaner waren alle außerdem verwundert, dass auch die Studenten den Müll einfach überall hinwerfen. Im Bus auf den Boden oder am besten gleich aus dem Fenster raus. In der Stadt fliegt grundsätzlich alles auf den Boden. Nicht nur bei den Studenten. Das ist hier allgemein ein Problem. Die Leute werfen einfach alles einfach hin. Ich muss mal ein paar Fotos vom Boden machen. Es sieht hier teilweise katastrophal aus. Auch die Lautstärke als wir in der Massai Mara waren. Also ich muss sagen ich hätte die Sicht gerne in etwas mehr Ruhe genossen. Für die Studenten ist so ein Ausflug nichts besonderes. Ihr müsst wissen: Wer hier studiert hat entweder einen Spender oder ist von Haus aus reich. Aber das, so habe ich gemerkt, macht den entscheidenden Unterschied. Sam und Dennis waren nicht nur ruhiger. Man konnte mit ihnen auch wirklich ein paar vernünftige Worte wechseln was das Leben in den slums angeht. Die Menschen mit Geld reden schon mal über die Slums aber hier hat keiner wirklich Interesse seinen Einfluss einzusetzen um etwas zu ändern. Wir, Sam, Dennis und ich  haben uns auch am ersten  Abend im Zelt lange Unterhalten woher sie kommen und vor allem was sie über die Slums denken. Das Wichtigste was die Kinder im Slum brauchen ist Bildung ihrer Meinung nach.Schuhe und Kleidung sind zwar schon wichtig. Aber  nur mit Bildung können die Kinder den Weg aus den slums finden. Nur ein Mensch, der in den Slums aufgewachsen ist und weiss was dort abgeht kann später nach dem Studium mit seinem Wissen vielleicht etwas verändern. Die Menschen, welche hier schon mit Geld aufgewachsen sind haben einfach kein Interesse daran ihr Wissen zu nutzen um etwas an den Slums zu ändern.



Montag den 14.3.2011



Die Safari kann beginnen, dachte ich zumindest. Mir ging es an diesem Tag kurz nach dem Frühstück nicht gut. Mein Magen hat mir echt Probleme gemacht. Aber was solls, dachte ich das wird schon wieder. Jetzt hatte ich erst mal die Hosen voll, dass ich ohne meine schriftliche Bestätigung nicht ohne draufzahlen rein komme. Aber die zwei Professoren und zwei Stundenten haben dann die Wärter bequatscht...mit etwas Extrageld natürlich, wie es hier ja so üblich ist. Und wir durften alle mit dem riesen Bus in den Nationalpark. Kurz hinter dem Tor ging es auch schon los mit den Tieren:













Dann wurde es langsam Mittagszeit und wir sind in eine Lodge um dort Pause zu machen. Was mein Glück war denn mir ging es inzwischen so schlecht, dass ich eine Pause brauchte.

Der Name der Lodge: Keekorok

Mitten im Nationalpark zwischen lauter trockener Umgebung : ein Swimmingpool

der Eingangsbereich
 Man beachte: Es war eine absolute Luxuslodge. Die Preise weiss ich leider nicht. Wir konnten aber die Hippo's beobachten und durften uns wie die anderen Gäste darin bewegen. Nur das wir zum Glück nichts zahlen mussten. Das Hotel hat einen hohen Steg bis zur Wasserstelle der Nilpferde gebaut, so dass man sehr nah an die Wasserstelle kann.


 Auf dem Weg zu den Hippo's trifft man auch bunte Affen: :-)


 Leider wurde mir während dem Lodgeaufenthalt so schlecht, dass ich nur noch sitzen konnte. Zu meinem Glück hatten die dort tatächlich einen Arzt der mir Medikamente gegeben hat und bei dem ich auch bleiben konnte bis mich die anderen wieder bei der Rückfahrt am späten Nachmittag aufgesammelt hatten. Dort habe ich dann erst mal 3h geschlafen. Abends im Camp ging es leider nicht besser und ich konnte nur noch den Weg ins Zelt antreten. Dort habe ich dann im Bett gelegen und mein Magen hat mir das Leben schwer gemacht. Die anderen sind dann auf die glorreiche Idee gekommen, dass ich ja was Essen muss. Also bin ich mit zur Essensstelle hab aber nur Weetabix gegessen. Das sind sehr sehr trockene Kekse. Eigentlich kann man da nicht viel falsch machen. Eigentlich! Nach ca 4 Weetabix ist mir auf einmal extrem schwindelig geworden. Ich hab mir gedacht, dass ich gleich wegtrete also hab ich mich auf den Boden gesetzt. Dann bin ich für ca 40-50 Sek. bewusstlos gewesen. Das Aufwachen war ein komisches Gefühl. Man hört am Anfang nichts und dann nur dunkel verzerrt. Die Leute um mich herum haben zum Glück schnell reagiert und mich gehalten, so dass mein Kopf nicht auf dem Boden aufdonnert. Das war der erste Moment in dem ich wirklich Angst hatte. Den Rest des Abends habe ich nur noch im Bett verbracht.


Dienstag den 15.3.2011


Durch Zufall ist ein Taxi am nächsten morgen nach Nairobi gefahren. Also war die Safari an dieser Stelle für mich vorbei. Zum Glück sind in diesem Taxi auch die zwei Amerikaner und eine Koreanerin, die ich einen Tag vorher bei uns im Safari - Bus kennen gelernt hatte, mitgefahren. Sie waren bereit mit mir bis ins Krankenhaus zu fahren und dort auch zu warten bis ich alle Untersuchungen rum habe. Weiter waren noch zwei  indische Soldaten der Friedenstruppen aus dem Kongo im Taxi die gerade auf Urlaubsreise durch Afrika waren. War also ein bunter Haufen. Das Taxi war zum Glück nicht zu teuer. Jeder hat ca 18 € für 230 km bezahlt. Dafür kommt man in Deutschland nicht weit. Außerdem war es gemütlicher als der Bus und wir sind heil angekommen. Im Krankenhaus hab ich durch die NGO von den Amis schnell einen Arzt gefunden. Der hat mich dann erst mal untersucht und meinte, dass es wahrscheinlich von den Malariaprophylaxe Medikamenten kommt die ich allerdings zu diesem Zeitpunkt schon über 4 Wochen genommen hatte - ohne Probleme. Na ja ich musste alle möglichen Proben abgeben und am nächsten Tag noch mal hin. Da wir uns schon bei der Safari gut verstanden hatten haben die Amis mir angeboten, dass ich vorerst bei ihnen bleiben kann. Sie hatten getrennte Wohnungen. Ben hat eine riesen Wohnung also bin ich bei ihm geblieben. Und es gab endlich mal was zu essen was wie zu Hause schmeckt. Spaghetti Bolognese aus dem Glas. Ich konnte komischerweise auch inzwischen wieder essen und es ging mir Stück für Stück besser.


Mittwoch den 16.3.2011

Morgens habe ich erst mal die Laborergebnisse im Nairobi Hospital abgeholt. Die Ergebnisse waren für mich natürlich nicht lesbar: medizinisches Fachenglisch??? Der Arzt meinte: Es ist nichts besonderes aufgefallen. Wenn der Schwindel noch mal auftritt soll ich die Lariam (Antimalaria) absetzen. Ok ich war soweit zufrieden und einiges an Geld los! Hier muss man natürlich erst mal alles bar vorstrecken. Vorher wird hier kein Labor oder eine Untersuchung durchgeführt. Die Versicherung zahlt dann wenn man zu Hause ist und die Originalrechnungen vorlegt. Für den Rest des Tages habe ich mich dann im Yaya Center umgeschaut. Das ist ein großes Einkaufszentrum am Rand von Nairobi. War ganz interessant. Bilder machen war nur leider nicht erlaubt. Ich konnte nur eins machen da ist auch schon ein Wachmann gekommen und ich musste aufhören:

Man erkennt aber schon ein wenig: es ist eine sehr moderne Shoppingmall. Hier sieht man komischerweise jede Menge Menschen mit weisser Hautfarbe. In der ganzen restlichen Stadt ist das irgendwie nicht so. An diesem Tag sind auch Karolin, Amy und Tom aus der Massai Mara wieder gekommen und haben von uns allen das übrige Gepäck aus Kabete Valley geholt. Ihr erinnert euch : wir wollten dort ausziehen. Tom ist am gleichen Tag zu einer Gastfamilie gezogen und Amy, Karolin und ich sind erst mal bei Ben untergekommen. aiesec braucht hier etwas länger um alles zu organisieren. Daher war die Wohnung von Ben eine sehr gute Zwischenlösung. Er ist ein echt umgänglicher Typ, nicht zu laut nicht zu leise. Wir haben uns alle gut verstanden und er hatte gemütliche Sofas:


Ben und Andi (dem es wieder besser geht)

Karo ist hier etwas müde

ich glaub das war der Abend mit Captain Morgan und Cola


Amy und Ben bei der Zahpflege nach Captain Morgen (sie wissen noch nicht, dass sie mit diesem bild online stehen :-) )


Ich habe endlich das Bild gefunden mit den Kleiderspenden: Das hier sind alles Kleider die noch an die Kinder verteilt werden müssen:



Donnerstag den 17.3.2011

Heute war noch mal ein Tag zum ausruhen. Ich wollte mir nach dem Zwischenfall im Nationalpark nicht gleich die Kinder zumuten. da man für die Kinder im Slum alle seine Kräfte braucht. Also haben Amy und  ich an diesem Tag mal noch in Ben's Wohnung ausgeruht. Wir sind am Nachmittag dann im Sarit Center in den Westlands einkaufen gegangen und Amy hat für uns alle vietnamesisch gekocht. War echt scharf aber auch echt gut. Oh ich habe vergessen zu zeigen wo Ben's Wohnung ist:  (wieder der grüne Pfeil)



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